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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 366

1873 - Essen : Bädeker
Dose in der Tasche haben; wer aber Tabakskauer sehen will, gehe nur auf die Schiffe zu den Matrosen, gehe nach Nordamerika, wo gar reputirliche Leute es nicht für ekelhast halten, die saftigen braunen Tabaksknollen im Munde zu führen! Ein wahres Tabaksfieber hat sich über die ganze civilisirte und uncivilisirte Well verbreitet; der Türke und Chinese, der Araber wie der Mongole raucht mit dem feinen Pariser, dem deutschen Studenten und Handwerksburschen um die Wette. Alles raucht, schnupft, kaut Tabak. Nicht zu zählen sind die Millionen von Cigarren, die alljährlich von jungen und alten Leuten, in dem Munde halb zerkaut, dem Feuer übergeben werden und in einen Rauch ausgehen, der nicht bloß die Augen verdirbt, sondern die Luft in Stuben und Gärten mit den Dünsten der verbrannten Tabaksblätter aus Havanna, Virginien, Portorico u. s. w. verpestet! Nicht zu zählen sind die Tausende von Tabakssorten, von dem Portorico und Varinas bis zu dem Dreikreuzerpäckchen des österreichischen Drei- königstabaks und den gedrehten Rollen des Berliner Kraustabaks herab, welche der erfinderische Menschengeist mit tausend sonderbaren Namen und Etiketten versehen hat! Seitdem im Jahre 1585 die Engländer zum ersten Male bei den Wilden in Virginien (in Nordamerika) thönerne Pfeifen gesehen, begann auch in Europa das Rauchen. Es half nichts, daß der damalige fran- zösische Gesandte am portugiesischen Hofe seiner Königin Katharina von Medicis die Pstanzenblätter nur als Heilmittel für Wunden geschickt hatte; man hatte einmal angefangen zu rauchen, und die strengsten obrigkeitlichen Befehle und Abmahnungen der Ärzte waren nicht im Stande, diese Unsitte zu verdrängen! Leider raucht und schnupft man jetzt allgemein, und selbst das Rauchen auf den Straßen ist in vielen Städten jetzt erlaubt. Man hat auch versucht, das für Ankauf des Tabaks außer Landes gehende Geld durch Tabakspflanzungen im Lande zu behalten, und zieht in der Pfalz, in Ungarn und in Sachsen Tabak; allein noch immer werden als die besten die amerikanischen Tabaksblätter, wohl getrocknet und in ungeheuern Fässern fest verpackt bei uns eingeführt. Die Hauptsachen sind allerdings dann die Beizen oder Saucen, welche erst die bittere, ekelhafte Schärfe des Tabaks — der eigentlich zu den Giftpflanzen gehört — mildern sollen, und oft das Geheimniß der Tabaksfabriken sind. Man gebraucht dazu Salmiak, Potafche, Kochsalz, Honig, Syrup, Thee und Pflaumenbrühe, oft auch giftigen Bleizucker — was kümmert das den echten Tabaksraucher und Tabaksschnupfer! Das Rauchen und Schnupfen ist einmal eine liebe Gewohnheit und „die Gewohnheit ist ein Tyrann". 30. Das Zuckerrohr. Das Zuckerrohr wächst in Asien, Afrika und Sicilien wild und wurde von letzterem Lande nach Westindien gebracht. Rach der Verschiedenheit des Bodens wird es 2 bis 4™ hoch und 5zm

2. Nr. 22 - S. 54

1904 - Breslau : Hirt
54 § 28. iüolfsleben im 17. und 18. Jahrhundert. 4. Friedrichs Regierung war oft verschwenderisch, da er wie die meisten Fürsten seiner Zeit dem verderblichen Vorbilde Ludwigs Uv. folgte. Aber er förderte auch die Wissenschaft und die Kunst. In Halle gründete er eine Universität und begünstigte August Hermann Francke, den Gründer des Waisenhauses daselbst, in seinen Bestrebungen. Nach Berlin rief er den großen Gelehrten Leibniz, den ersten Leiter der neugegründeten Akademie der Künste, der sich der Freundschaft der anmutigen und geistreichen Königin Sophie Charlotte erfreute. Der König ließ in Berlin das Königliche Schloß und das Zeughaus erbauen und das Reiter- standbild des Großen Kurfürsten errichten. 8 28. Volksleben im 17. und 18. Jahrhundert. 1. Das deutsche Volksleben hatte sich im Mittelalter kräftig entwickelt. Wohlstand und eine gewisse Behäbigkeit waren auch im einfachen Bürger- hause zu finden. Das Reformationszeitalter hatte auch auf das geistige Leben des Volkes anregend gewirkt. Man war in jener Zeit zu der Er- kenntnis gekonmien, daß auch dem gemeinen Manne ein gewisser Grad von Bildung notwendig sei; darum hatten Fürsten und Städte begonnen, hohe und namentlich auch niedere Schulen zu gründen. Aber durch die unseligen Religionsstreitigkeiten war gegen das Ende des 16. Jahrhunderts ein Still- stand eingetreten. 2. Der furchtbare Dreißigjährige Krieg zerstörte nicht allein die Wohl- habenheit des deutschen Volks, sondern raubte demselben auch viele schöne Tugenden. Kirchen und Schulen waren zerstört oder standen verödet, und das Volk, wie seine Gelehrten und der Adel begannen die Franzosen in Sitte, Sprache und Tracht nachzuäffen. An den deutschen Fürstenhöfen galt der üppige Hofhält Ludwigs Xiv. als Vorbild. Prachtbauten und Gartenanlagen wurden in französischem Geschmack ausgeführt, und eine Festlichkeit jagte die andere. Die Steuern wuchsen zu kaum erschwingbarer Höhe, und doch hatte das Land keinen Vorteil von den vermehrten Ein- nahmen. Die Unterhaltungssprache war die französische, und geldgierige, leichtsinnige Franzosen waren die Vertrauten der Fürsten. In dem allen macbten die meisten der Hohenzollernfürsten eine rühmliche Ausnahme. Der Große Kurfürst war ein echt deutscher Mann und Friedrich Wilhelm I. ge- radezu ein Feind alles französischen Wesens. 3. Der deutsche Adel war durch den Dreißigjährigen Krieg verarmt. Mit der Wohlhabenheit schwand bei vielen Adligen der alt-ritterliche, helden- hafte Sinn. Nicht mehr im ernsten Waffendienste wuchs der Junker heran, sondern er zog nach Paris, um dort französische Sprache und Sitten zu lernen. Heimgekehrt zeigte er ganz offen seine Verachtung der guten Sitten aus der Väter Zeit und führte ein leichtsinniges, oft lasterhaftes Leben, wie er es am französischen Hofe gesehen hatte. Vielfach trieb ihn seine verhältnismäßige Armut und die Sucht nach Titeln und Orden an den Hof des einheimischen Fürsten, wo er ja im kleinen das fand, was er in Frankreich kennen gelernt hatte: Hoffeste im französischen Stile, steife Um-

3. Nr. 22 - S. 64

1904 - Breslau : Hirt
64 § 30. Friedrich Ii., der Große. russischen Befehlshaber, noch einige Tage bei ihm zu bleiben, und in dieser Zeit schlug er die Österreicher bei Burkersdorf (die Russen nahmen am Kampfe nicht teil). Auch sein Bruder Heinrich erfocht bei Freiberg in Sachsen einen Sieg. „Nun schlossen auch Schweden und Frankreich mit Preußen Frieden, und Österreich mußte endlich auch in den Frieden willigen, der zu Hubertusburg, einem sächsischen Jagdschlösse, am 15. Februar 1763 abgeschlossen wurde. Friedrich behauptete Schlesien. Sein Ruhm aber erscholl in alle Lande, sein Wort wurde ausschlaggebend im Rate der Fürsten, und Preußen galt von nun ab als Großmacht. E. Friedrichs Friedenswerke. 1. Schon vor dem Siebenjährigen Kriege sorgte Friedrich für die Hebung des Wohlstandes in seinem Lande. Er sah sich als den „ersten Diener" seines Staates an und arbeitete darum mit der allergrößten Pflicht- treue. Davon zeugt sein eigner Ausspruch: „Der Fürst ist nur der vor- nehmste Diener seines Volkes. Daß ich lebe ist nicht notwendig, wohl aber, daß ich tätig bin." Seine Zeit hatte er sorgsam eingeteilt, und sein Tagewerk begann er im Sommer schon früh um drei Uhr und um vier Uhr im Winter. Während des Vormittags las er die eingegangenen Berichte, hielt Beratungen mit seinen Räten, erteilte Audienzen, und dann ritt oder ging er zur Parade. Um zwölf Uhr speiste er zu Mittag und liebte dabei geistreiche Unterhaltung. Nach der Tafel blies er die Flöte und unter- zeichnete die Schriftstücke, die seine Räte ausgearbeitet hatten. Nach der Abendmahlzeit erfreute er sich an der Unterhaltung mit gelehrten Männern und an musikalischen Aufführungen, an denen er oft selbst teiluahm. So lebte er regelmäßig des Winters zu Berlin oder Potsdam und des Sommers in dem von ihm erbauten Schlosse Sanssouci. — Besonders gern ver- kehrte er mit gelehrten Franzosen; so zog er den berühmten Voltaire (Woltühr) an seinen Hof, den er aber später wieder entlassen mußte, weil derselbe gar zu geizig und streitsüchtig war. 2. In dem Siebenjährigen Kriege hatte Preußen furchtbar gelitten. Aberder große König sorgte nach dem Frieden für schnelle Heilung der Schäden durch die allergrößte Sparsamkeit und durch vortreffliche Ver- ordnungen, von deren Ausführung er sich auf seinen alljährlichen Reisen durch den Staat selbst überzeugte. Bald nach dem Friedensschluß öffnete er seine Kornmagazine und gab den Landleuten Saatgetreide, auch ver- schenkte er die nach der Abrüstung übrig gewordenen Pferde. Verarmten Landstrichen erließ er auf einige Zeit die Steuern. 3. Sorge für die Landwirtschaft und den Bauernstand. Wie sein Vater rief er viele Ansiedler in verödete Gegenden und verfuhr dabei in planmäßiger Weise. Aus Hessen und Württemberg, wo der Ge- treidebau in Blüte stand, ries er Ackerbauer, aus Holland Viehzüchter und aus der Pfalz Leute, die den Obstbau verstanden. Er siedelte sie da an, wo sie ihrer eigenartigen Beschäftigung nachgehen konnten. Die sumpfigen Gegenden an der Oder, der Warthe und der Netze legte

4. Nr. 23 - S. 54

1904 - Breslau : Hirt
54 § 28. Volksleben im 17. und 18. Jahrhundert. 4. Friedrichs Regierung war oft verschwenderisch, da er wie die meisten Fürsten seiner Zeit dem verderblichen Vorbilde Ludwigs Xiv. folgte. Aber er förderte auch die Wissenschaft und die Kunst. In Halle gründete er eine Universität und begünstigte August Hermann Francke, den Gründer des Waisenhauses daselbst, in seinen Bestrebungen. Nach Berlin rief er den großen Gelehrten Leibniz, den ersten Leiter der neugegründeten Akademie der Künste, der sich der Freundschaft der anmutigen und geistreichen Königin Sophie Charlotte erfreute. Der König ließ in Berlin das Königliche Schloß und das Zeughaus erbauen und das Reiter- standbild des Großen Kurfürsten errichten. § 28. Volksleben im 17. und 18. Jahrhundert. 1. Das deutsche Volksleben hatte sich im Mittelalter kräftig entwickelt. Wohlstand und eine gewisse Behäbigkeit waren auch im einfachen Bürger- hanse zu finden. Das Reformationszeitalter hatte auch auf das geistige Leben des Volkes anregend gewirkt. Man war in jener Zeit zu der Er- kenntnis gekommen, daß auch dem gemeinen Manne ein gewisser Grad von Bildung llotwendig sei; darum hatten Fürsten und Städte begonnen, hohe und namentlich auch niedere Schulen zu gründen. Aber durch die unseligen Religionsstreitigkeiten war gegen das Ende des 16. Jahrhunderts ein Still- stand eingetreten. 2. Der furchtbare Dreißigjährige Krieg zerstörte nicht allein die Wohl- habenheit des deutschen Volks, sondern raubte demselben auch viele schöne Tugenden. Kirchen und Schulen waren zerstört oder standen verödet, und das Volk, wie seine Gelehrten und der Adel begannen die Franzosen in Sitte, Sprache und Tracht nachzuäffen. An den deutschen Fürstenhöfen galt der üppige Hofhält Ludwigs Xiv. als Vorbild. Prachtbauten und Gartenanlagen wurden in französischem Geschmack ausgeführt, und eine Festlichkeit jagte die andere. Die Steuern wuchsen zu kaum erschwingbarer Höhe, und doch hatte das Land keinen Vorteil von den vermehrten Ein- nahmen. Die Unterhaltungssprache war die französische, und geldgierige, leichtsinnige Franzosen waren die Vertrauten der Fürsten. In dem allen machten die meisten der Hohenzollernfürsten eine rühmliche Ausnahme. Der Große Kurfürst war ein echt deutscher Mann und Friedrich Wilhelm I. ge- radezu ein Feind alles französischen Wesens. 3. Der deutsche Adel war durch den Dreißigjährigen Krieg verarmt. Mit der Wohlhabenheit schwand bei vielen Adligen der alt-ritterliche, helden- hafte Sinn. Nicht mehr im ernsten Waffendienste wuchs der Junker heran, sondern er zog nach Paris, um dort französische Sprache und Sitten zu lernen. Heimgekehrt zeigte er ganz offen seine Verachtung der guten Sitten aus der Väter Zeit und führte ein leichtsinniges, oft lasterhaftes Leben, wie er es am französischen Hofe gesehen hatte. Vielfach trieb ihn seine verhältnismäßige Armut und die Sucht nach Titeln und Orden an den Hof des einheimischen Fürsten, wo er ja im kleinen das fand, was er in Frankreich kennen gelernt hatte: Hoffeste im französischen Stile, steife Um-

5. Geschichte - S. 54

1908 - Breslau : Hirt
54 § 28. Volksleben im 17. und 18. Jahrhundert. 4. Friedrichs Regierung war oft verschwenderisch, da er wie die meisten Fürsten seiner Zeit dem verderblichen Vorbilde Ludwigs Xiv. folgte. Aber er förderte auch die Wissenschaft und die Kunst. In Halle gründete er eine Universität und begünstigte August Hermann Francse, den Gründer des Waisenhauses daselbst, in seinen Bestrebungen. Nach Berlin rief er den großen Gelehrten Leibniz, den ersten Leiter der neugegründeten Akademie der Künste, der sich der Freundschaft der anmutigen und geistreichen Königin Sophie Charlotte erfreute. Der König ließ in Berlin das Königliche Schloß und das Zeughaus erbauen und das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten errichten. § 28. Volksleben im 17. und 18. Jahrhundert. 1. Das deutsche Volksleben hatte sich im Mittelalter kräftig entwickelt. Wohlstand und eine gewisse Behäbigkeit waren auch im einfachen Bürgerhause zu finden. Das Reformationszeitalter hatte auch auf das geistige Leben des Volkes anregend gewirkt. Man war in jener Zeit zu der Erkenntnis gekommen, daß auch dem gemeinen Manne ein gewisser Grad von Bildung notwendig sei; darum hatten Fürsten und Städte begonnen, hohe und namentlich auch niedere Schulen zu gründen. Aber durch die unseligen Religionsstreitigkeiten war gegen das Ende des 16. Jahrhunderts ein Stillstand eingetreten. 2. Der furchtbare Dreißigjährige Krieg zerstörte nicht allein die Wohlhabenheit des deutschen Volks, sondern raubte demselben auch viele schöne Tugenden. Kirchen und Schulen waren zerstört oder standen verödet, und das Volk, wie seine Gelehrten und der Adel begannen die Franzosen in Sitte, Sprache und Tracht nachzuäffen. An den deutschen Fürstenhöfen galt der üppige Hofhalt Ludwigs Xiv. als Vorbild. Prachtbauten und Gartenanlagen wurden in französischem Geschmack ausgeführt, und eine Festlichkeit jagte die andere. Die Steuern wuchsen zu kaum erschwingbarer Höhe, und doch hatte das Land keinen Vorteil von den vermehrten Einnahmen. Die Unterhaltungssprache war die französische, und geldgierige, leichtsinnige Franzosen waren die Vertrauten der Fürsten. In dem allen machten die meisten der Hohenzollernfürsten eine rühmliche Ausnahme. Der Große Kurfürst war ein echt deutscher Mann und Friedrich Wilhelm I. geradezu ein Feind alles französischen Wesens. 3. Der deutsche Adel war durch den Dreißigjährigen Krieg verarmt. Mit der Wohlhabenheit schwand bei vielen Adligen der alt-ritterliche, heldenhafte Sinn. Nicht mehr im ernsten Waffendienste wuchs der Junker heran, sondern er zog nach Paris, um dort französische Sprache und Sitten zu lernen. Heimgekehrt zeigte er ganz offen seine Verachtung der guten Sitten aus der Väter Zeit und führte ein leichtsinniges, oft lasterhaftes Leben, wie er es am französischen Hofe gesehen hatte. Vielfach trieb ihn seine verhältnismäßige Armut und die Sucht nach Titeln und Orden an den Hof des einheimischen Fürsten, wo er ja im kleinen das fand, was er in Frankreich kennen gelernt hatte: Hoffeste im französischen Stile, steife Um-

6. Realienbuch - S. 53

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 53 Henker in ein Holzgestell gesperrt und damit mehr- mals unter das Wasser getaucht. Um einen An- geklagten zum Geständnis zu bringen, wurde die Folter angewendet. Ulan klemmte seine Daumen mitschrauben zusammen, preßte seine Füße in „spanische Stiefel" und ließ durch den Henker noch viele andre Grausam- ieiten verüben. Nur wenige Menschen konnten solchen (Dualen wider- stehen. Der Geständige wurde hingerichtet. Die- jenigen , welche durch die Schmerzen nicht zu einem Schuldbekenntnisse zu bringen waren, be- chielten oft für ihr gan- zes Leben einen siechen Hörper. 4. fahrender Volk. Huf den Landstraßen Dcr Pran3*r. herrschte ein reger Verkehr. Sie wurden von dem Kitter, dem Hausmanne, dem fahrenden Schüler, von heimatlosen Geistlichen, sowie von pilgern belebt. Letztere zogen oft in ganzen Scharen unter vorantritt von Spielleuten durch die Lande. Sie trugen graue Hocke und breitkrämpige pilgerhüte. Hehrten sie aus dem heiligen Lande zurück, so hatten sie gewöhnlich Palmwedel in den Händen. Wenn Hrank- cheiten das Land verheerten, kamen noch Scharen von Männern und Frauen hinzu, die durch öffentliche Bußübungen Gott versöhnen wollten und ihre nackten Hörper mit Geißeln blutig schlugen. Das eigentliche „fahrende Volk" aber waren die wandernden Sänger und Hünftler, sowie feit dem 12. Jahrhundert die Zigeuner. Die Sänger waren nicht ritterlichen Standes wie die Minnesänger. In bunter, auffallender Tracht zogen sie von Burg zu Burg, von Bauernhof zu Bauernhof, zu Festen, Turnieren und Märkten und sangen ihre meist selbstgedichteten Lieder, durch die sie das Gelächter und den Beifall der Menge zu erregen suchten. Sie wurden mit Essen und Hleidung belohnt. Freigebigen Spendern fangen sie Loblieder, geizige Zuhörer verspotteten sie öffentlich in Gedichten, die gewöhnlich mit den Worten schlossen: „und er gibt nichts!" Manchmal unterrichteten sie wohl ein Burgfräulein in Saitenfpiel und Gesang. Huch als Boten dienten sie und erzählten allerhand Neuig- keiten; denn Post und Zeitungen gab es damals noch nicht. Besonders trugen sie auch zur Verbreitung des deutschen Volksliedes bei, das zu jener Zeit in höchster Blüte stand. Franke-Schmeil, Realienbuch. Rusg. A. I. Geschichte. 2. ctufl. (}.) 4
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